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Nachgeforscht: Wohin gehen Lidl Rücksendungen / Retouren?

Falls du mit einem im Lidl-Shop erworbenen Artikel unzufrieden bist, hast du die Option, diesen zurückzusenden. Eine Anleitung, worauf du dabei achten musst und wohin die Rücksendungen von LIDL gebracht werden sollten, wird hier erklärt.

Onlineshopping boomt und das Einkaufen macht Spaß. Aber oft folgt die Reue, die neue Jeans passt doch nicht und wird zurückgeschickt.

Ein komfortables Umtausch- und Rückgaberecht wird von den meisten Verbrauchern erwartet – das geht vor allem um Gebrauchsgegenstände wie Kleidung und Elektronik, aber auch Spielwaren und Haushaltsgeräte.

Doch wohin gehen die Lidl Rücksendungen?

Gesetzlich ist das zwar nicht vorgesehen, aber die meisten Online-Händler, so auch LIDL, bieten einen kompetenten Kundenservice und einfache Bestell- und Rückgabemodalitäten.

Waren mit Fehler muss jeder Händler zurücknehmen – das sieht das Gesetz vor. Aber wie ist es mit Artikel, die einfach nicht gefallen oder passen? Auch hier geht LIDL großzügig vor und gewährt ein Rückgaberecht von 90 Tagen.

90 Tage hast du Zeit zu entscheiden, ob die bestellte Ware passt, deinen Erwartungen entspricht oder ob du sie nicht behalten möchtest und retournierst. Kostenfrei.

Gesetzliche Rahmenbedingungen zu den Rücksendungen und Retouren bei Lidl


Habe ich ein Widerrufsrecht?

Ja, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen kannst du deinen Vertrag widerrufen. Diese Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag an dem du deine Ware in Besitz genommen hast.

Das gilt auch, wenn dein Nachbar dein Paket entgegennimmt und es dann einige Tage dauert, bis er dir dein Paket gibt. Die 14 Tage beginnen mit dem Tag der Paketübernahme.

So kannst du dein Widerrufsrecht ausüben

Mittels einer eindeutigen Erklärung per Mail, Telefax oder Brief informierst du LIDL darüber, dass du deinen Vertrag widerrufen möchtest. Es gibt dafür ein Muster-Widerrufsformular das du nutzen kannst, aber nicht musst.

Wie lange kannst du deine Ware zurückschicken?

Neben dem gesetzlichen Widerrufsrecht von 14 Tagen gewährt dir LIDL ein freiwilliges Rückgaberecht von weiteren 76 Tagen ab dem Tag an dem du oder jemand anderer das Paket übernommen hat.

Somit hast du genug Möglichkeit, deinen Einkauf in aller Ruhe zu probieren und zu testen und dann innerhalb von 90 Tagen zu retournieren.

In welchem Zustand muss die Ware retourniert werden?

Voraussetzung für die Ausübung des Rücksenderechts ist, dass du die Ware lediglich zu Anprobe verwendet hast – so, wie du es auch in einer Umkleidekabine tun würdest. Ein Kleid oder eine Hose mehrmals anziehen, waschen und dann zurückschicken ist nicht möglich.

Kostet der Rückversand etwas?

Nein, die Rücksendung bei Lidl ist kostenlos.

Wie kann ich einen Artikel zurückschicken?

Jedem Paket liegen ein Retourenschein und ein Retourenlabel bei. Dieses musst du gut aufbewahren, damit du das Paket retournieren kannst. Falls es nicht im Paket liegt oder du es verloren hast, nutze bitte den LIDL Rücksendevorgang und verschicke kein Paket unfrei.

Innerhalb von 90 Tagen nach Erhalt kannst du deine Ware kostenfrei retournieren. Dazu fülle einfach den Retourenschein aus und lege ihn zusammen mit dem retournierten Artikel ins Paket. Klebe das Retourenlabel gut lesbar auf das Paket und bringe es zur nächsten Post oder DHL Packstation.

Was ist der LIDL Rücksendevorgang?

Es kann schon mal passieren, dass wichtige Unterlagen unabsichtlich ins Altpapier rutschen.

Falls du deine Retourenunterlagen verloren hast, melde dich mit deiner Mailadresse und deinem Passwort im Kundenkonto an. Dort kannst du unter dem Punkt „Meine Bestellungen“ einen Retourenschein auslösen.

Falls du keinen Drucker zu Hause hast, nimm bitte mit dem Kundenservice von LIDL Kontakt auf – dann wird dir dein Retourenschein postalisch zugeschickt.

Kann ich einen LIDL-Artikel aus dem Online-Shop auch in der Filiale retournieren?

Nein. Ware, die du im Online-Shop gekauft hast, musst du auch per Rücksendung retournieren. Eine Rückgabe in einer LIDL Filiale ist nicht möglich.

Was passiert mit den Lidl Rücksendungen?

Nach der Rücksendung gilt das Prinzip: Aus dem Auge aus dem Sinn. Das Paket ist bei der Post und du hoffst, ein paar Tage später eine Bestätigung zu erhalten und eine Rückzahlung, falls du die Ware schon vorab bezahlt hast.

Gut, dann ist es vergessen und vorbei. Aber hast du dich schon einmal gefragt, was mit den Bergen und Massen an Rücksendungsartikeln eigentlich passiert?

Hast du dir schon Gedanken gemacht, welcher Mehraufwand hinter jedem einzelnen Paket für ein Unternehmen steckt? Was geschieht mit den Retouren im Online-Handel?

2018 war der Online-Riese Amazon in die Kritik geraten: Massenhaft Neuware und Retouren sollen vernichtet worden sein. Aber nicht nur Amazon trifft dieser Vorwurf, auch in den Branchen Mode, Einrichtung, Parfum, Gesundheit und Elektronik sind betroffen, da sich auf Aufarbeitung von retournierter Ware finanziell nicht lohnt.

In der Studie gaben 64 Prozent der Händler an, dass die Qualität der Retourware so stark beeinträchtigt ist, dass die Aufarbeitung sinnlos wäre und daher das Produkt nicht weiterverkauft werden kann. Aber auch Verderblichkeit, Hygienevorschriften und Personalisierung sind Gründe, warum Ware nicht weiterverkauft wird.

Der Vorwurf steht schon lange im Raum: Online-Riesen kommen mit der Flut an Rücksendungen nicht mehr zurecht und vernichten massenhaft Neuware. Weil es keine genauen Zahlen gibt, ist es schwer, das Ausmaß einzuschätzen.

Die Arbeitsgruppe Retourenforschung an der Universität Bamberg hast für das Jahr 2019 etwa 250 Millionen Retouren berechnet – eine neuere Schätzung gibt es noch nicht, sie wird diese Zahl aber deutlich übersteigen.

Die Kosten für jede Retoure

Jede Retoure verursacht Kosten. Im Durchschnitt etwa 10 Euro (so Ergebnisse des EHI). Auch bei LIDL ist die scheinbar kostenlose Retournierung für den Online-Shop mit Kosten verbunden. Was mit der Ware nun passiert?

Nun, darüber schweigen Onlineshops-Anbieter. Wer möchte schon zugeben, dass es mit den Retouren nicht so läuft, wie wir uns das als Konsumenten vorstellen? Natürlich niemand. Deswegen gibt es auch dazu keine Hinweise, was bei LIDL mit den Retouren passiert.

Eine gängige Strategie bei Retouren ist es, die Ware als gebrauchte Ware weiterzuverkaufen – das geht aber nur, wenn sie in einem einwandfreien Zustand wieder retourniert wird (und wir alle kennen doch die eine Freundin, die das Kleid nur für einen Anlass bestellte, trug, das Etikett dabei versteckte und dann wieder retournierte).

Ob das Wiederverkauf zu einem günstigeren Preis möglich ist, hängt auch davon ab, wie die Ware retourniert wird – und das haben wir alle in der Hand.

Was auf keinen Fall passieren sollte: Dass Neuware vernichtet wird.

Immerhin sprechen wir hier von wertvollen Rohstoffen, die ohnehin knapp werden und dann noch sinnlos vernichtet. Da liegt es an jedem Konsumenten selbst, sein Einkaufsverhalten zu hinterfragen, damit es zu solchen Schritten nicht kommen muss.

Fazit

Die Rücksendung ins Warenlager von LIDL ist für dich als Kunde leicht, bequem, mit einem langen Rückgaberecht-Zeitraum und dabei noch kostenloser Versand.

Kurz gesagt: Alles, was das Herz begehrt. Was aber LIDL mit der retournierten Waren macht, ob sie weiterverkauft wird, konnte nicht herausgefunden werden.

Quellen:

  • https://www.t-online.de/digital/internet/id_83942526/neuware-auf-den-muell-das-passiert-mit-retouren-im-online-handel.html
  • https://www.stern.de/wirtschaft/news/amazon–otto–zalando–werden-ruecksendungen-vernichtet–8133622.html
  • https://www.focus.de/finanzen/news/studie-zeigt-ganzes-ausmass-des-skandals-20-prozent-der-retouren-unbrauchbar-fuer-haendler-ist-es-oft-guenstiger-ihre-ware-zu-vernichten_id_9082354.html

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